"Wir können Gott mit dem Verstand suchen, aber finden können wir ihn nur mit dem Herzen. " (Josef von Eötvös)

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Juan de Yepes - Heiliger Johannes vom Kreuz - Gedenktag

Johannes vom Kreuz (Juan de Yepes) war Ordenspriester (Karmeliter) - 1726 heiliggesprochen und 1926 in den Stand des Kirchenlehrers erhoben - die obige Federzeichnung, die Jesus am Kreuz zeigt, stammt von Johannes selbst.

Er lebte von 1542 (geboren in Fontivera, Provinz Avila, Spanien) bis zum 14. Dezember 1591 (verstorben in Ubeda).
Nach dem Tod des Vaters zog seine Mutter mit ihm und seinen beiden Geschwistern nach Medina del Campo. Dort ging Johannes auf eine von Jesuiten geführte Schule. Um Geld für den Unterhalt zu verdienen, arbeitete er nebenbei in einem Krankenhaus.
Mit 21 Jahren trat er in das Karmeliterkloster in Medina del Campo ein. Es folgte bis 1568 das Studium der Philosopie und Theologie in Salamanca.
Kurze Zeit nach Beendigung des Studiums und der Priesterweihe begegnete Johannes vom Kreuz Teresa von Avila, die wie er dem Karmeliterorden angehörte und Reformpläne für den Orden hatte. Johannes vom Kreuz begann Teresa von Avila in ihrem Reformvorhaben zu unterstützen, was ihm massive Schwierigkeiten mit seinen Ordensoberen einbrachte. Er wurde sogar im Dezember 1577 gefangen genommen, eingesperrt und geschlagen. Eine bittere Zeit, die ihn aber im Glauben reifen ließ und seine Bindung an Jesus Christus stärkte. Hier in der Einsamkeit, im Durchleben größter Dunkelheit wurde er zu einem zutiefst spirituellen Menschen, ganz auf Gott hin ausgerichtet, sich in ihm mehr und mehr verwurzelnd. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung entstanden dann seine Werke, dessen wichtigstes "Empor den Karmelberg" ist -  und sein berühmtestes: "Die dunkle Nacht".
Johannes von Kreuz hatte in der Gefangenschaft eine "harte Schule" durchlaufen, die ihn lehrte, von sich selbst zu lassen und sich vollkommen nach Gott hin auszustrecken. So konnte und kann er anderen darin zum "Lehrer" werden - bis heute durch seine Werke und sein Zeugnis hindurch.*
Nachdem er der Gefangenschaft im August 1579 entfliehen konnte, wirkte Johannes vom Kreuz noch an verschiedenen Orten u.a. als Prior, Rektor, Provinzialvikar. Die Ämter, die er bekleidete, und die Aufgaben, die er erfüllte, sollen aber nicht darüber hinweg täuschen, dass er weiterhin in Spannung und unverstanden von seinen Oberen lebte und arbeitete.


* Johannes vom Kreuz würde das sicherlich mit gemischten Gefühlen lesen, hielt er doch so gar nichts davon, sich an anderen Menschen zu orientieren. Zu große Gefahren sah er darin. Entsprechend äußerte er sich:
"Nimm niemals dir als Vorbild für dein Handeln einen Menschen, so heilig er ist, der Dämon könnte dir als Vorbild dessen Unvollkommenheiten vorspiegeln. Als Vorbild nimm dir Christus, den makellos Vollkommenen, den makellos Heiligen, so wirst du niemals irren." (zitiert aus: Johannes vom Kreuz, Traktat seiner Lehre, von M. Lucia, OCD, S.41)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen