Das Leben ist gefährdet, bedroht. Von der Geburt an. Niemand kann sagen, wie viel Zeit auf Erden ihm geschenkt ist. Ob viele Jahre, ein paar Monate oder nur ein paar Tage oder Stunden. Der Tod kann unvermutet kommen, plötzlich ... durch Krankheit, einen Unfall, durch eine Gewalttat ... es ist gut, dass die Kirche in ihrem Festkreis diesen Aspekt nicht ausklammert. Auf das Fest der Geburt Jesu, der Freude über das neue Leben, wird bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag des Märtyrer Stephanus gedacht. Diakon der judenchrislichen Urgemeinde. Brillanter Kopf und Redner. Deshalb war er einigen führenden Juden ein Dorn im Auge. Sie trachteten ihm nach dem Leben und ließen ihn steinigen (Apostelgeschichte 7, 54-60). Und heute steht der Kindermord in Betlehem (Mt 2,16-18) im Mittelpunkt. Alle Jungen bis zum Alter von zwei Jahren ließ demnach Herodes in Betlehem hinrichten. Er wollte unbedingt den neugeborenen König der Juden, Jesus, von dem ihm die Sterndeuter berichtet hatten, seinen Konkurrenten auf den Thron, wie er annahm, ausmerzen ... und er ging auf grausame Weise auf "Nummer sicher", ließ gleich alle infrage kommenden Kinder töten. Zwei Begebenheiten, die schrecklich sind, die die ganze Abartigkeit zeigen, zu der Menschen fähig sind.
Auch Jesu Leben war, wie der Kindermord in Betlehem schildert, von Anbeginn gefährdet. Hier hat sich bereits angedeutet, worauf sein Leben hinaus laufen wird ... auf das Kreuz, hingerichtet. Aber womit keiner gerechnet hat: das war nicht das Ende seines Lebens, sondern Neubeginn, Überwindung des Todes - für uns alle.
faith - eccl. (überzeugter) Glaube - hier geht es rund um den christlichen Glauben - um Gott und die Welt
Mittwoch, 28. Dezember 2011
Samstag, 24. Dezember 2011
Let Him in ... the Son of God
Mary who is with child and Joseph: on their way to Bethlehem. There they are not welcome. Wherever they ask, no room is vacant. Mary must give birth to her firstborn son in a stable. There is no other place. She has to lay her son, the Son of God, Jesus, in a manger ...
... when Jesus is coming today, I wonder: Must he stay outside again?
I wish you and me that our doors are open, that we let Him in ... into our hearts ... that Jesus find
vacant space in us ... then it will be a blessed Christmas.
Donnerstag, 22. Dezember 2011
MAGNIFICAT
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas (1,46-55)
46 Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn,
47 und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
48 Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
49 Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.
50 Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
51 Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
52 er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
53 Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
54 Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,
55 das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Mittwoch, 21. Dezember 2011
Gottes große Liebe zieht Kreise
INS WASSER FÄLLT EIN STEIN - Kirchenlied
Ins Wasser fällt
ein Stein,
ganz heimlich, still und leise;
und ist er noch so klein,
er zieht doch weite Kreise.
Wo Gottes große Liebe
in einen Menschen fällt,
da wirkt sie fort
in Tat und Wort
hinaus in uns're Welt.
Ein Funke, kaum zu seh'n,
entfacht doch helle Flammen;
und die im Dunkeln steh'n,
die ruft der Schein zusammen.
Wo Gottes große Liebe
in einem Menschen brennt,
da wird die Welt
vom Licht erhellt;
da bleibt nichts,
was uns trennt.
Nimm Gottes Liebe an.
Du brauchst dich nicht allein zu müh'n,
denn seine Liebe kann
in deinem Leben Kreise zieh'n.
Und füllt sie erst dein Leben,
und setzt sie dich in Brand,
gehst du hinaus,
teilst Liebe aus,
denn Gott füllt dir die Hand.
ein Stein,
ganz heimlich, still und leise;
und ist er noch so klein,
er zieht doch weite Kreise.
Wo Gottes große Liebe
in einen Menschen fällt,
da wirkt sie fort
in Tat und Wort
hinaus in uns're Welt.
Ein Funke, kaum zu seh'n,
entfacht doch helle Flammen;
und die im Dunkeln steh'n,
die ruft der Schein zusammen.
Wo Gottes große Liebe
in einem Menschen brennt,
da wird die Welt
vom Licht erhellt;
da bleibt nichts,
was uns trennt.
Nimm Gottes Liebe an.
Du brauchst dich nicht allein zu müh'n,
denn seine Liebe kann
in deinem Leben Kreise zieh'n.
Und füllt sie erst dein Leben,
und setzt sie dich in Brand,
gehst du hinaus,
teilst Liebe aus,
denn Gott füllt dir die Hand.
Dienstag, 20. Dezember 2011
Die Verheißung der Geburt Jesu - Lukas 1, 26-38
Henry O. Tanner, The Annuniciation, 1898
26 Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret
27 zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
28 Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.
29 Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
30 Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
31 Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.
32 Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
33 Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
35 Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.
36 Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.
37 Denn für Gott ist nichts unmöglich.
38 Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Montag, 19. Dezember 2011
DER SPROSS AUS DEM STUMPF
HOFFNUNG KEIMT AUF,
HOFFNUNG AUF NEUES LEBEN.
WAS TOT WAR, WIRD LEBENDIG.
EIN SPROSS, EIN JUNGER TRIEB
WÄCHST AUS EINEM BAUMSTUMPF HERVOR.
Beim Propheten Jesaja im 11 Kapitel wird das Motiv vom frischen, zarten Grün, das aus einem Baumstumpf hervor wächst, aufgenommen und damit das messianische Reich angekündigt. Aus dem Baumstumpf Isais, aus dem Geschlecht Davids wird einer hervor gehen, der Israel wieder auf blühen lässt. Einer, der das Leben wandeln wird. Einer, der den paradiesischen Frieden bringen wird:
"... aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor,
ein junger Trieb aus aus seinen Wurzeln bringt Frucht.
Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm:
der Geist der Weisheit und der Einsicht,
der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht...
Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt
beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden
zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten.
Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen
liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind.
Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der
Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle
der Schlange.
Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen
auf meinem ganzen heiligen Berg;
denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn,
so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist."
(Jesaja 11, 1+2.6-9)
Wir Christen glauben, der angekündigte Spross, der aus dem Baumstumpf Isais hervor wächst:
Er ist gekommen, in JESUS CHRISTUS.
Hoffnung, neues Leben, Gottes Friede -
für Israel und alle Welt.
Anmerkung: Das Bild zeigt ein Glasfenster der Kirche Hunzenschwil zur zitierten Jesaja-Schriftstelle - gestaltet von Arnold Zahner, 1960
HOFFNUNG AUF NEUES LEBEN.
WAS TOT WAR, WIRD LEBENDIG.
EIN SPROSS, EIN JUNGER TRIEB
WÄCHST AUS EINEM BAUMSTUMPF HERVOR.
Beim Propheten Jesaja im 11 Kapitel wird das Motiv vom frischen, zarten Grün, das aus einem Baumstumpf hervor wächst, aufgenommen und damit das messianische Reich angekündigt. Aus dem Baumstumpf Isais, aus dem Geschlecht Davids wird einer hervor gehen, der Israel wieder auf blühen lässt. Einer, der das Leben wandeln wird. Einer, der den paradiesischen Frieden bringen wird:
"... aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor,
ein junger Trieb aus aus seinen Wurzeln bringt Frucht.
Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm:
der Geist der Weisheit und der Einsicht,
der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht...
Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt
beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden
zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten.
Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen
liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind.
Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der
Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle
der Schlange.
Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen
auf meinem ganzen heiligen Berg;
denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn,
so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist."
(Jesaja 11, 1+2.6-9)
Wir Christen glauben, der angekündigte Spross, der aus dem Baumstumpf Isais hervor wächst:
Er ist gekommen, in JESUS CHRISTUS.
Hoffnung, neues Leben, Gottes Friede -
für Israel und alle Welt.
Anmerkung: Das Bild zeigt ein Glasfenster der Kirche Hunzenschwil zur zitierten Jesaja-Schriftstelle - gestaltet von Arnold Zahner, 1960
Sonntag, 18. Dezember 2011
Samstag, 17. Dezember 2011
COME, THOU FOUNT OF EVERY BLESSING - with the wonderful interpretation of Sufjan Steven - enjoy listening to this music and have a blessed 4th Advent
Immer wieder in Gefahr wegzulaufen ... vor Gott,
den ich doch liebe,
gefährdet, sich von Ihm ab zukehren.
Darum nimm mein Herz, versiegle es,
bewahre es ...
Ein religiöses Lied aus den USA
nimmt diesen Zwiespalt, in dem wir uns
immer wieder befinden, auf und bittet Gott,
das dargebotene Herz doch zu nehmen:
"HERE'S MY HEART. SEAL IT."
den ich doch liebe,
gefährdet, sich von Ihm ab zukehren.
Darum nimm mein Herz, versiegle es,
bewahre es ...
Ein religiöses Lied aus den USA
nimmt diesen Zwiespalt, in dem wir uns
immer wieder befinden, auf und bittet Gott,
das dargebotene Herz doch zu nehmen:
"HERE'S MY HEART. SEAL IT."
Hier der Text aller drei Strophen:
Come, thou Fount of every blessing Come, thou Fount of every blessing, tune my heart to sing thy grace; streams of mercy, never ceasing, call for songs of loudest praise. Teach me some melodious sonnet, sung by flaming tongues above. Praise the mount! I'm fixed upon it, mount of thy redeeming love. Here I raise mine Ebenezer; hither by thy help I'm come; and I hope, by thy good pleasure, safely to arrive at home. Jesus sought me when a stranger, wandering from the fold of God; he, to rescue me from danger, interposed his precious blood. O to grace how great a debtor daily I'm constrained to be! Let thy goodness, like a fetter, bind my wandering heart to thee. Prone to wander, Lord, I feel it, prone to leave the God I love; here's my heart, O take and seal it, seal it for thy courts above. Words: Robert Robinson, 1758 Music: John Wyeth
Und die wunderbare Interpretation
von Sufjan Stevens - ENJOY it! -
"nur" zum Anhören:
Freitag, 16. Dezember 2011
Gelingendes Leben...wie sieht das aus?
Ein bewegendes Video, was nachdenken lässt...über gelingendes Leben. Mancher mag da andere Vorstellungen haben, wie das aussieht. Aber kommt es nicht einzig darauf an, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen? Und sich einzusetzen für andere, die uns brauchen? Auch wenn es uns etwas kostet? Und so den Spuren Jesu nachzufolgen? So gelingt Leben...
PS: Ich habe dieses Video auf dem Blog "In alle dingen" von Pater Nikolaas Sintobin SJ entdeckt. Es hat mich sehr angesprochen, so dass ich es einfach übernehmen musste.
Mittwoch, 14. Dezember 2011
Juan de Yepes - Heiliger Johannes vom Kreuz - Gedenktag
Johannes vom Kreuz (Juan de Yepes) war Ordenspriester (Karmeliter) - 1726 heiliggesprochen und 1926 in den Stand des Kirchenlehrers erhoben - die obige Federzeichnung, die Jesus am Kreuz zeigt, stammt von Johannes selbst.
Er lebte von 1542 (geboren in Fontivera, Provinz Avila, Spanien) bis zum 14. Dezember 1591 (verstorben in Ubeda).
Nach dem Tod des Vaters zog seine Mutter mit ihm und seinen beiden Geschwistern nach Medina del Campo. Dort ging Johannes auf eine von Jesuiten geführte Schule. Um Geld für den Unterhalt zu verdienen, arbeitete er nebenbei in einem Krankenhaus.
Mit 21 Jahren trat er in das Karmeliterkloster in Medina del Campo ein. Es folgte bis 1568 das Studium der Philosopie und Theologie in Salamanca.
Kurze Zeit nach Beendigung des Studiums und der Priesterweihe begegnete Johannes vom Kreuz Teresa von Avila, die wie er dem Karmeliterorden angehörte und Reformpläne für den Orden hatte. Johannes vom Kreuz begann Teresa von Avila in ihrem Reformvorhaben zu unterstützen, was ihm massive Schwierigkeiten mit seinen Ordensoberen einbrachte. Er wurde sogar im Dezember 1577 gefangen genommen, eingesperrt und geschlagen. Eine bittere Zeit, die ihn aber im Glauben reifen ließ und seine Bindung an Jesus Christus stärkte. Hier in der Einsamkeit, im Durchleben größter Dunkelheit wurde er zu einem zutiefst spirituellen Menschen, ganz auf Gott hin ausgerichtet, sich in ihm mehr und mehr verwurzelnd. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung entstanden dann seine Werke, dessen wichtigstes "Empor den Karmelberg" ist - und sein berühmtestes: "Die dunkle Nacht".
Johannes von Kreuz hatte in der Gefangenschaft eine "harte Schule" durchlaufen, die ihn lehrte, von sich selbst zu lassen und sich vollkommen nach Gott hin auszustrecken. So konnte und kann er anderen darin zum "Lehrer" werden - bis heute durch seine Werke und sein Zeugnis hindurch.*
Nachdem er der Gefangenschaft im August 1579 entfliehen konnte, wirkte Johannes vom Kreuz noch an verschiedenen Orten u.a. als Prior, Rektor, Provinzialvikar. Die Ämter, die er bekleidete, und die Aufgaben, die er erfüllte, sollen aber nicht darüber hinweg täuschen, dass er weiterhin in Spannung und unverstanden von seinen Oberen lebte und arbeitete.
* Johannes vom Kreuz würde das sicherlich mit gemischten Gefühlen lesen, hielt er doch so gar nichts davon, sich an anderen Menschen zu orientieren. Zu große Gefahren sah er darin. Entsprechend äußerte er sich:
"Nimm niemals dir als Vorbild für dein Handeln einen Menschen, so heilig er ist, der Dämon könnte dir als Vorbild dessen Unvollkommenheiten vorspiegeln. Als Vorbild nimm dir Christus, den makellos Vollkommenen, den makellos Heiligen, so wirst du niemals irren." (zitiert aus: Johannes vom Kreuz, Traktat seiner Lehre, von M. Lucia, OCD, S.41)
Er lebte von 1542 (geboren in Fontivera, Provinz Avila, Spanien) bis zum 14. Dezember 1591 (verstorben in Ubeda).
Nach dem Tod des Vaters zog seine Mutter mit ihm und seinen beiden Geschwistern nach Medina del Campo. Dort ging Johannes auf eine von Jesuiten geführte Schule. Um Geld für den Unterhalt zu verdienen, arbeitete er nebenbei in einem Krankenhaus.
Mit 21 Jahren trat er in das Karmeliterkloster in Medina del Campo ein. Es folgte bis 1568 das Studium der Philosopie und Theologie in Salamanca.
Kurze Zeit nach Beendigung des Studiums und der Priesterweihe begegnete Johannes vom Kreuz Teresa von Avila, die wie er dem Karmeliterorden angehörte und Reformpläne für den Orden hatte. Johannes vom Kreuz begann Teresa von Avila in ihrem Reformvorhaben zu unterstützen, was ihm massive Schwierigkeiten mit seinen Ordensoberen einbrachte. Er wurde sogar im Dezember 1577 gefangen genommen, eingesperrt und geschlagen. Eine bittere Zeit, die ihn aber im Glauben reifen ließ und seine Bindung an Jesus Christus stärkte. Hier in der Einsamkeit, im Durchleben größter Dunkelheit wurde er zu einem zutiefst spirituellen Menschen, ganz auf Gott hin ausgerichtet, sich in ihm mehr und mehr verwurzelnd. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung entstanden dann seine Werke, dessen wichtigstes "Empor den Karmelberg" ist - und sein berühmtestes: "Die dunkle Nacht".
Johannes von Kreuz hatte in der Gefangenschaft eine "harte Schule" durchlaufen, die ihn lehrte, von sich selbst zu lassen und sich vollkommen nach Gott hin auszustrecken. So konnte und kann er anderen darin zum "Lehrer" werden - bis heute durch seine Werke und sein Zeugnis hindurch.*
Nachdem er der Gefangenschaft im August 1579 entfliehen konnte, wirkte Johannes vom Kreuz noch an verschiedenen Orten u.a. als Prior, Rektor, Provinzialvikar. Die Ämter, die er bekleidete, und die Aufgaben, die er erfüllte, sollen aber nicht darüber hinweg täuschen, dass er weiterhin in Spannung und unverstanden von seinen Oberen lebte und arbeitete.
* Johannes vom Kreuz würde das sicherlich mit gemischten Gefühlen lesen, hielt er doch so gar nichts davon, sich an anderen Menschen zu orientieren. Zu große Gefahren sah er darin. Entsprechend äußerte er sich:
"Nimm niemals dir als Vorbild für dein Handeln einen Menschen, so heilig er ist, der Dämon könnte dir als Vorbild dessen Unvollkommenheiten vorspiegeln. Als Vorbild nimm dir Christus, den makellos Vollkommenen, den makellos Heiligen, so wirst du niemals irren." (zitiert aus: Johannes vom Kreuz, Traktat seiner Lehre, von M. Lucia, OCD, S.41)
Dienstag, 13. Dezember 2011
Mit Entschiedenheit - Santa Lucia
Dort hat sie auch 304 zur Zeit der Christenverfolgung unter Diokletian das Martyrium erlitten.
Sie wird in allen Martyrologien erwähnt und in der Katakombe San Giovanni in Syrakus findet sich eine Grabinschrift, so dass unzweifelhaft davon auszugehen ist, dass sie gelebt hat und für den christlichen Glauben gestorben ist.
Lucia hatte bereits als junges Mädchen beschlossen, sich ganz Christus zu weihen. Ihre Mutter aber hatte andere Pläne und wollte sie mit einem (heidnischen) Mann verheiraten. Erfolgreich gelang es jedoch Lucia diese Heiratspläne immer wieder aufzuschieben und irgendwann die Mutter sogar davon zu überzeugen, sie ein Leben als Christus geweihte Jungfrau führen zu lassen. Lucia hätte nun so leben können, wie sie es für sich wünschte. Dagegen aber hatte der zurückgewiesene Bräutigam etwas. Er zeigte Lucia an. Die Stimmung hatte sich unter Diokletian wieder massiv gegen die Christen gerichtet. So hatte er leichtes Spiel. Lucia wurde gefangen genommen, gefoltert und schließlich, so wird es überliefert, durch das Schwert hingerichtet. Für ihren Glauben und ihre Hingabe an Christus ging sie in den Tod.
Schon oft habe ich mich gefragt, wenn ich von Menschen wie Lucia höre: Wie hätte ich mich verhalten? Bliebe ich standhaft und würde mit Entschiedenheit meinem Glauben treu bleiben? Würde ich Christus treu bleiben, auch wenn es mich das Leben kosten würde? … Und dann drücke ich mich jedes mal aufs Neue um eine Antwort, weil ich zum Glück hier, wo ich lebe, sehr wahrscheinlich nie damit konfrontiert sein werde, dass man mir aufgrund meines Glaubens nach dem Leben trachtet. … Ich ahne aber, das es mit meiner Entschiedenheit nicht so weit her ist. War sie doch bereits in so manchen Situationen gefragt, in denen es nicht um Leib und Leben ging … Ich aber blieb sie selbst da schon oft genug schuldig. Das beschämt mich. Andererseits glaube ich, dass Gott mir die Chance gibt, in meinem Glauben an ihn eindeutiger und klarer zu werden. Mir steht Petrus vor Augen, den er schließlich auch nicht hatte fallen lassen, als er Jesus verleugnet hatte. Ganz im Gegenteil: Er hat auf ihn weiter gezählt und vertraut, dass Petrus wachsen wird , dass er dann ohne wenn und aber zu seinen Sohn Jesus Christus stehen wird … was Petrus tat, wie wir wissen, so entschieden wie später im Jahr 304 Lucia.
Montag, 12. Dezember 2011
"Ein Stern geht in Jakob auf" (Numeri 24, 17a)
Der Prophet Bileam bekannte sich auch als Nicht-Israelit zu Jahwe, den Gott Israels.
In der heutigen Lesung aus dem Buch Numeri (4. Buch Mose, Kap. 24) hören wir von ihm und wie er sich von Gott in Anspruch nehmen ließ. Er segnete Gottes Volk und sah mit "entschleierten" Augen in dessen verheißungsvolle Zukunft: "Ein Stern geht in Jakob auf" (V.17a).
Lange sollte Israel, sollte die Welt darauf noch warten. Aber Gott hielt sein Versprechen. Er ließ, wie Er Bileam hatte sehen lassen, den Stern über Jakob aufgehen mit der Geburt Seines Sohnes: Jesus Christus (vgl. Matthäus 2,2).
Jesus - hebräisch: Jeschua - das heißt "Gott hilft".
Möge Sein Stern weiterhin leuchten: über Seinem Volk Israel und über alle Völker dieser Welt.
Und möge das Licht, das von Ihm, Jesus Christus, ausstrahlt all unsere Dunkelheiten erhellen.
Sonntag, 11. Dezember 2011
"Dein bin ich, o Gott!" - Gedanken zum dritten Sonntag im Advent
Im Evangelium für den heutigen Sonntag (Lesejahr B: Joh 1, 6-8.19-28) steht Johannes der Täufer im Mittelpunkt. Viele Menschen seiner Zeit im damaligen Israel waren erfüllt
von der Hoffnung, dass die Ankunft des Retters – des Messias – vor der Tür steht, wie von den Propheten verheißen. Nur wann und wo wird er konkret erscheinen? Wer wird es sein? Oder wirkt er schon mitten unter uns, der Messias? Manche hielten es für denkbar, dass Johannes der Täufer der erwartete Retter sei. Aber sicher waren sie sich nicht.
Um Gewissheit zu erlangen, schickten sie deshalb einige Priester und Leviten aus Jerusalem hinaus zu ihm in die Wüste, dort wo er taufte, und ließen ihn fragen: „Wer bist du?“. Johannes wusste gleich genau, worauf die Frage abzielte und antwortete: „Ich bin nicht der Messias.“ Um dann im weiteren darzulegen, was seine Aufgabe sei, wozu er gekommen ist: Wegbereiter zu sein für den Messias. Die Stimme zu sein, die in der Wüste ruft „Ebnet dem Herrn den Weg!“, so wie es der Prophet Jesaja gesagt hatte.
„Wer bist du?“, so wurde Johannes der Täufer gefragt. Er konnte darauf Antwort geben.
Eindeutig und klar.
Wie anders wäre das für uns. Gefragt „Wer bist du?“. Was sollte ich da nur antworten?
Was macht mich aus? Was nehme ich überhaupt von mir selbst wahr? Für wie viel bin ich letztlich blind, was doch auch zu mir gehört und mich der bzw. die sein lässt, die ich bin? Und wenn ich meine, ich sei so oder so, dann kommen andere und sagen, sie sehen mich ganz anders. Ein verwirrendes, buntes Bild.
„Wer bist du?“. Nein, ich kann darauf nicht klar und eindeutig antworten wie Johannes der Täufer. Nicht in Bezug darauf, was mich in meinem Innersten ausmacht. Die Facetten sind so vielfältig. Auch nicht darauf, was meine spezifische Aufgabe ist, die mir Gott zugedacht hat zu erfüllen. Da muss ich immer neu ausloten. Manchmal meine ich zwar, verstanden zu haben, wozu Er mich haben will. Dann aber kommen Zweifel. Dann muss ich neu hören lernen auf Ihn, auf seinen Ruf. Muss lernen mehr und mehr zu dem Menschen zu werden, den Er vor Augen hat: verwurzelt in Ihm – Gott – , durchströmt von Seiner Liebe... und dadurch freier und freier werdend, verwandelt von Seiner Liebe selbst Bote für Ihn zu werden in meiner Zeit, in meinem Umfeld, in meinen Beziehungen...Gott gibt mir dazu alle Chancen, ist mir immer nahe, um mir zu helfen...Das lässt mich freuen an diesem dritten Sonntag im Advent, an Gaudete...und lässt mich doch noch - mit Worten von Dietrich Bonhoeffer* – eine Antwort geben auf die Frage: „Wer bin ich?“: „Wer ich auch bin, Du kennst mich. Dein bin ich, o Gott!“
*Dietrich Bonhoeffer, aus: Widerstand und Ergebung, Wer bin ich? (Gedicht)
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