"Wir können Gott mit dem Verstand suchen, aber finden können wir ihn nur mit dem Herzen. " (Josef von Eötvös)

Dienstag, 4. April 2017

Masken tragen - und ablegen dürfen (2) - die Verwandlung

      

        "Auch beim Lachen kann ein Herz weinen" 

                         (Sprichwörter 14,13a)

  

      

Starr

ist mein Gesicht

die Mundwinkel verzogen

mühsam nach oben

 

Mach ein freundliches Gesicht!

Lächle!

Halte durch!

(auch wenn dir nicht danach ist)

Lache!

(auch wenn dir schwer ums Herz ist)

 

Ich frage mich,

wer ist es eigentlich,

der mich dazu auffordert?

Wer ist es,

der da an mich appelliert,

dessen Stimme ich vernehme?

 

Ich.

Ich bin es selbst .

Allzu oft.

Mich selbst fordernd,

Haltung zu bewahren.

Mich selbst ermahnend,

ein positives Bild

von mir abzugeben.


Und ja, 

von anderen 

habe ich das auch zu hören bekommen.

Zugegeben

und

zum Glück

nur vereinzelt.

Manchmal.

Doch das hat sich eingebrannt

bei mir. 


"KEEP  SMILING"

sonst mag dich keiner.


"KEEP SMILING"

bis das Gesicht erstarrt

zu einer Maske;

das Lächeln,

das Lachen

zuzeiten aufgesetzt.

Unwirklich.

Unecht.


Aber muss da sein?

Warum der Druck?

(durch mich, durch andere)


Nein,

ich brauche das nicht.

Nein,

ich darf authentisch sein.

Mein Gesicht darf widerspiegeln,

wie es in mir aussieht;

es darf ausdrücken,

was mich bewegt.

 

Sicher,

es ist nicht klug,

dies immer zu tun.

Nicht überall geht das.

Die Maske kann auch schützen;

sie kann auch bewahren

vor noch mehr Leid.

Aber

vor denen,

die es gut mit mir meinen

und 

vor Gott sowieso,

da darf ich sie ablegen

die Maske;

da darf ich ungeschminkt sein

und 

mein Innerstes

nach außen tragen. 


Und dann?

Ja, dann geschieht es.

Mein Herz überwindet sein Leid.

Freude kehrt zurück.

Mein Gesicht entspannt sich.

Ich fange an zu lächeln.

Ich fange an zu lachen.

Aufrichtig 

und 

befreit.

 

Jella, 04.'17


 


 

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen