Gedanken
zum 1. Fastensonntag (unter
Bezugnahme auf das Evangelium des Sonntags, Lesereihe C, Lk 4, 1-13
und der dazugehörigen Illustration aus der Kinderbibel von W. Laubi
und A. Fuchshuber)
Eindeutig
… ein und dieselbe Person, die hier dargestellt ist … Rücken an
Rücken … sitzend … den Kopf mit einer Hand abgestützt …
nachdenkend … und in der anderen Hand gedankenverloren einen
Gegenstand haltend … doch diese Gegenstände unterscheiden sich …
und wie … der eine ist eine Kugel … eine goldene dazu …
kostbar, wertvoll … der sie in der Hand hält, scheint alles zu
besitzen … reich zu sein … und macht doch, wenn wir in sein
Gesicht schauen, einen mürrischen, traurigen Eindruck … die
Mundwinkel hängen nach unten … die Augen sind geschlossen …
Zufriedenheit sieht anders aus …
im
Märchen spielt die goldene Kugel eine besondere Rolle … steht für
Vollkommenheit, für Ganzheit … und nimmt die Symbolik auf,die die
Kugel seit dem Altertum hat … Bild zu sein für die Einzelseele …
aber auch für die Weltseele … und für die Gottheit …
wenn wir
diese Vorstellungen aufnehmen und das Dargestellte vor diesem
Hintergrund interpretieren … dann scheint der Mensch mit der
goldenen Kugel zwar eine Kostbarkeit in der Hand zu halten … aber
sie hat noch nicht Besitz von ihm ergriffen … er ist (noch) nicht
ganz … nicht heil … und (noch) auf der Suche, wie er dahin kommt
… in dem Sinne reich zu werden, dass er mit sich, der Welt und Gott
im Reinen ist …
aber wie
kommt er dahin? … die Antwort gibt der andere in der Illustration
dargestellte Gegenstand … um im Einklang mit sich zu kommen und so
zu werden, wie Gott uns haben möchte und uns gedacht hat … der
Dornenzweig … das mag widersinnig erscheinen … Dornen … die
verletzen … sie sollen dafür stehen, was uns heil werden lässt? …
Ja … eindeutig, ja, so ist es … weil auch sie als Zeichen zu
verstehen sind …
für die
LIEBE … für die verschwenderische, sich ganz und gar hingebende
Liebe … die Liebe, die den Menschen nicht besorgt um sich selbst
kreisen lässt … sondern ihn öffnet für die Mitmenschen und deren
Nöte … solch eine Liebe fordert Einsatz … und kann sehr dornenreich werden … aber sie allein schenkt Fülle … lässt uns
spüren, dass unser Leben Sinn macht … lässt uns so werden, wie
es letztlich Jesus uns bereits vorgelebt hat … nachdem er sich
bereits nach seiner Taufe, während seines Rückzuges in die Wüste,
entscheiden musste … bzw. herausfinden musste, wie der Weg aussieht
… auf den Gott ihn haben will … der ihn einssein lässt mit sich,
der Welt und Gott … und es wurde ihm dort in der Einsamkeit der
Wüste und in Anfechtungen klar … ich kann mich nur dafür
entscheiden ein ganz und gar Liebender zu werden … so wie Gott,
unser aller Vater , ein ganz und gar Liebender ist … mit allem,
was es auch mit sich bringen mag … und wenn der Weg steinig wird …
wenn er auch Dornen mit sich bringt … und sicherlich machte ihn
bereits diese Entscheidung zu einem wahrhaft glücklichen Menschen …
so wie es die Illustration widerspiegelt … Jesus, der den
Dornenzweig in der Hand hält … er lächelt und schaut mit offenen,
liebenden Augen in die Welt ...
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