"Wir können Gott mit dem Verstand suchen, aber finden können wir ihn nur mit dem Herzen. " (Josef von Eötvös)

Mittwoch, 22. Februar 2012

Masken tragen … und ablegen dürfen



Im Karneval verkleiden sich Menschen bewusst, schlüpfen in fremde Rollen, setzen Masken auf, spielen sich und anderen etwas vor … doch was im Karneval so spielerisch daher kommt, bestimmt auch unseren Alltag, nur ohne diese heitere Note zu haben: das Masken tragen – natürlich rein bildlich verstanden … wir alle tragen zumeist eine Maske: zuhause, im Beruf, in der Partnerschaft, gegenüber Freunden und Freundinnen, Kollegen und Kolleginnen … eigentlich ist kein Bereich ausgenommen, in dem wir sie nicht aufsetzen … und sie ist ja durchaus auch notwendig, hat ihren Sinn und ihre Aufgabe … sie schützt uns und hilft ein positives Bild von uns zu vermitteln … aber sie wird auch zur Last, wenn wir keine Freiräume haben, in denen wir sie auch einmal ablegen und uns zu erkennen geben dürfen … jeder/jede möchte einen Ort haben und in einer Beziehung erleben dürfen: hier brauche ich nichts vorspielen; hier bin angenommen auch mit meinen Ecken und Kanten, mit allem, was ich ansonsten hinter meiner Maske verstecke, mit meinen Verletzungen, Ängsten, meiner Unsicherheit … in zwischenmenschlichen Beziehungen wird es, wenn wir Glück haben, hin und wieder dieses „Highlight“ zumindest annäherungsweise geben … uneingeschränkt aber können wir es in der Beziehung zu Gott erleben … wenn wir es tatsächlich wollen … denn so sehr der Wunsch nach dem Ablegen der Maske auch ist, so schwer fällt dann doch dieser Schritt … vielleicht weil es so ungewohnt ist, wir misstrauisch sind … aber Gott will uns mit dieser Erfahrung beschenken: „Ich liebe dich wie du bist, ungeschminkt … und wenn du dich mir so zeigst und entgegen bringst, was du ansonsten verbirgst, dann wirst du ein Wunder erleben … das Wunder, dass du mehr und mehr du ganz selbst wirst ... dass du Mensch wirst, wie ich, Gott, es für dich gedacht habe: liebend, weil du weißt, dass du mein geliebtes Kind bist … fähig dich anzunehmen auch mit deinen Schattenseiten, mit dem, was dich belastet und umtreibt, weil du weißt, ich bin an deiner Seite und helfe mitzutragen… fähig zu dir selbst zu stehen und auch vor anderen immer weniger darauf angewiesen zu sein, ein Maske zu tragen, weil du weißt, ich stehe zu dir“ - … die Fastenzeit ist ein gute Gelegenheit, diese Erfahrung zu machen, vor Gott zu treten, sich ihm anzuvertrauen und zu lernen, die Maske, die wir tragen, abzulegen.


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