"Wir können Gott mit dem Verstand suchen, aber finden können wir ihn nur mit dem Herzen. " (Josef von Eötvös)

Donnerstag, 5. April 2012

Abendmahl

Wenn wir heute in unseren Kirchen Mahl halten und uns erinnern an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern feierte ... dann wünsche ich uns allen, dass wir uns mit hinein nehmen lassen in die wunderbare Verwandlung, dass wir uns verwandeln lassen, zu Kindern Gottes werden, die Seinen Frieden, den Er uns schenkt, weiter hinaus tragen ... in unsere Familien, in all unsere Beziehungen hinein, dort hinein, wo wir leben und arbeiten, an jeden Ort ...

"Selig, sagst du, Jesus,
selig sind, die Frieden stiften.
Sie werden Töchter und Söhne Gottes heißen.

Wenn die Bibel von Söhnen spricht,
dann meint sie den Bevollmächtigten,
den Stellvertreter, den Mitarbeiter.
Die Söhne tun das Werk des Vaters,
wer den Sohn sieht, sieht den Vater.

Töchter und Söhne sind daran kenntlich,
dass sie Kriege beenden,
nicht daran, dass sie siegen oder recht haben.
Daran, dass sie lieber unrecht haben
als Krieg und Streit fortzusetzen.

Jeder noch so leise Streit ist Krieg.,
denn wer streitet, sieht im anderen den Feind.
aller Hass ist Krieg,
denn er will die Auslöschung des anderen.
Ehrgeiz ist Krieg,
denn er sucht die Erniedrigung des anderen.
Misstrauen ist Krieg,
denn es fordert Selbstverteidigung.
Lüge ist Krieg.
Ausschluss des anderen vom gemeinsamen Tisch
ist Krieg.

Frieden schaffen heißt: Vertrauen gewähren.
Freiheit. Bejahen. Verzeihen.
Güte zeigen, Schutz geben, Bergen.
Daran zeigt sich, wer eine Tochter,
ein Sohn Gottes ist:
dass der Friede von Gott,
der Friede des heiligen Mahls,
durch einen Menschen auf die Erde kommt.

Selig ist er. Glücklich. Erfüllt.
Er ist selbst, was andere durch ihn sind:
Empfänger des Friedens."

(Jörg Zink, aus: Vor uns der Tag,
Was die Passions- und die Ostergeschichte bedeuten / Bild: Arcabas)